23andMe, der bekannte Anbieter von DNA-Tests, hat Insolvenzschutz beantragt und plant nun, sich unter gerichtlicher Aufsicht zu verkaufen. In einer Erklärung teilte das Unternehmen mit, dass CEO und Mitgründerin Anne Wojcicki ihr Amt niedergelegt hat. Finanzchef Joe Selsavage übernimmt vorläufig die Leitung als Interims-CEO. Während des Verkaufsprozesses soll der Betrieb weiterhin ohne Einschränkungen fortgesetzt werden.
23andMe unter Insolvenzschutz
Das Unternehmen 23andMe hat am 23. März 2025 Insolvenzschutz beantragt und einen gerichtlichen Verkaufsprozess eingeleitet. Die Entscheidung wurde inmitten erheblicher finanzieller Schwierigkeiten und eines dramatischen Abwärtstrends getroffen. Die Firma ist bekannt für ihre DNA-Testkits und hatte ursprünglich einen Marktwert von rund sechs Milliarden Dollar erreicht. Doch nach Monaten wachsender Herausforderungen und einer drohenden Zahlungsunfähigkeit musste das Unternehmen diese drastische Maßnahme ergreifen.
Änderungen in der Unternehmensführung
Mit der Ankündigung der Insolvenz trat Anne Wojcicki, Mitgründerin und langjährige CEO von 23andMe, mit sofortiger Wirkung von ihrem Posten zurück. Der Finanzchef des Unternehmens, Joe Selsavage, wurde als Interims-CEO eingesetzt, um die Leitung zu übernehmen und durch den schwierigen Verkaufsprozess zu führen. Selsavage soll dafür sorgen, dass der Betrieb während des gesamten Prozesses stabil bleibt.
Kundendaten bleiben sicher
In einer Pressemitteilung versicherte 23andMe seinen Kunden, dass ihre Daten weiterhin sicher sind. Das Unternehmen betonte, dass der Umgang mit den gespeicherten Kundendaten, einschließlich deren Verwaltung und Schutz, unverändert fortgesetzt wird. Trotz der Insolvenz sollen alle Dienste des Unternehmens wie gewohnt angeboten werden, und Kunden müssen keine Änderungen in der Verwaltung ihrer Daten erwarten.
Warnung der kalifornischen Staatsanwaltschaft
Trotz dieser Zusicherungen veröffentlichte der Generalstaatsanwalt von Kalifornien eine Warnung an die Verbraucher. Die Behörde riet allen Kunden von 23andMe, ihre Daten zu löschen, falls sie Bedenken hinsichtlich der finanziellen Instabilität des Unternehmens haben. Die Warnung wurde mit der Aussicht auf mögliche Risiken für die Kundendaten im Falle einer vollständigen Insolvenz begründet. Auch wenn 23andMe versichert, dass alle Sicherheitsprotokolle weiterhin eingehalten werden, bleibt das Risiko in den Augen der Behörde bestehen.
Der dramatische Abstieg von 23andMe
23andMe erlebte einst einen Erfolgskurs, als es sich als führender Anbieter von DNA-Testkits etablierte. Zu Beginn war das Unternehmen ein Erfolg bei Kunden und Investoren, was den Wert des Unternehmens auf rund sechs Milliarden Dollar steigen ließ. Doch nach Jahren des Wachstums und der Expansion geriet das Unternehmen in Schwierigkeiten. Insbesondere ein Rechtsstreit im September 2024 wegen eines Datenlecks, das Millionen von Kundendaten betraf, setzte dem Unternehmen zu.
Im November 2024 nahm das Unternehmen eine drastische Entscheidung und entließ 200 Mitarbeiter, was 40 Prozent der gesamten Belegschaft ausmachte. Dieser Schritt war eine direkte Reaktion auf die finanziellen und betrieblichen Schwierigkeiten des Unternehmens.
Anne Wojcicki bleibt im Verwaltungsrat
Trotz ihrer Rückkehr als CEO wird Anne Wojcicki weiterhin Mitglied des Verwaltungsrats von 23andMe bleiben. Ihr Verbleib im Vorstand soll dazu beitragen, die strategische Ausrichtung des Unternehmens während des Verkaufsprozesses zu beeinflussen und sicherzustellen, dass die Interessen der Investoren und Kunden gewahrt bleiben.
Der Verkaufsprozess von 23andMe wird unter gerichtlicher Aufsicht fortgesetzt, und es bleibt abzuwarten, wie der Markt auf diese Entwicklung reagieren wird. Für viele Kunden und Investoren ist dies ein schwieriger Moment, da das Unternehmen einst als Marktführer galt, dessen innovative Produkte große Aufmerksamkeit erregten. Doch die wirtschaftlichen und finanziellen Herausforderungen des Unternehmens werfen Fragen auf, wie es weitergehen wird.
Die Hoffnung auf eine sanfte Übergabe und ein neues Kapitel für 23andMe bleibt bestehen. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob ein Käufer bereit ist, die Führung des Unternehmens zu übernehmen, ohne die Kunden und deren vertrauliche Daten zu gefährden.