Künstliche Intelligenz Verändert Bewerbungsprozesse – Unternehmen Befürchten Fehlbesetzungen

by Matthew Lewis
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Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) bei Bewerbungen nimmt zu, was zu neuen Herausforderungen für Unternehmen führt. James Robinson, Geschäftsführer der Werbeagentur Hello Starling in Cardiff, warnt, dass Bewerber zunehmend KI-Tools verwenden, um ihre Bewerbungsunterlagen zu erstellen – häufig ohne die erforderliche Qualifikation für die jeweilige Position. Unternehmen fürchten nun, ungeeignete Bewerber einzustellen, da viele Bewerbungen dank generativer KI schwer von echten, menschlichen Texten zu unterscheiden sind. Robinson betont, dass der Trend immer größer wird, was Fragen zur Authentizität von Bewerbungen aufwirft.

Wachsende Nutzung von KI in Bewerbungsprozessen

Robinson, der seine Beobachtungen auf LinkedIn teilte, berichtet, dass immer mehr Bewerber generative KI wie ChatGPT nutzen, um Anschreiben und Lebensläufe zu verfassen. „Ich erkenne kaum noch, welche Texte von Menschen stammen und welche von Maschinen“, sagte Robinson. Viele dieser Texte enthalten typische KI-Formulierungen wie „Meine Fähigkeiten passen zu Ihren Zielen“, was auf den Einsatz von Chatbots hinweist. Diese Entwicklung hat die Bewerbungslandschaft verändert, da KI-gestützte Bewerbungen oft formell und generisch klingen.

Unternehmen Stehen Vor Neuen Herausforderungen

Die zunehmende Nutzung von KI bei Bewerbungen stellt Unternehmen vor erhebliche Herausforderungen. Robinson erklärt, dass er auf LinkedIn viele Rückmeldungen von Geschäftsführern erhielt, die ähnliche Probleme berichteten. „Ich war überrascht, wie viele Unternehmen dasselbe erleben – keiner weiß, wie man das noch durchschaut“, sagte Robinson. Einige fragen sich mittlerweile, ob sie selbst KI einsetzen müssen, um Bewerbungen zu überprüfen und zwischen echten und KI-generierten Bewerbungen zu unterscheiden.

Trotz dieser Sorgen sieht Robinson auch positive Aspekte. Er erkennt an, dass KI Bewerbern helfen kann, ihre Gedanken klarer und präziser zu formulieren. Das kann die Bewerbung effizienter und gezielter machen, was insbesondere für Bewerber ohne ausgeprägte Schreibfähigkeiten von Vorteil sein kann.

ExpertInnen-Tipps für den Ethik-Einsatz von KI

Megan Cooper, eine Berufsberaterin der Cardiff Metropolitan University, beschäftigt sich mit dem ethischen Umgang mit KI. Sie warnt davor, menschliches Urteilsvermögen vollständig durch Technologie zu ersetzen. „KI kann beim Strukturieren oder Überarbeiten eines bereits selbst verfassten Anschreibens helfen, aber immer als Ergänzung“, betont Cooper. Sie verweist darauf, dass die Persönlichkeit eines Bewerbers im Vorstellungsgespräch klar erkennbar bleiben muss, und dass KI diese menschliche Komponente nicht ersetzen kann. Ihre Empfehlung: KI sollte als unterstützendes Werkzeug und nicht als alleinige Lösung genutzt werden.

Bewerber Setzen Zunehmend Auf KI-Tools

Laut einer Umfrage in Großbritannien verwenden fast 50 % der Bewerber KI zur Unterstützung bei ihren Bewerbungen. Jedoch gibt es auch skeptische Stimmen. Die Studentin Jasmine James verzichtet bewusst auf die Nutzung von KI-Tools. Sie äußert Bedenken wegen möglicher Plagiatsprobleme: „Ich verstehe, warum andere KI nutzen – es geht schneller. Aber ich halte es für zu riskant.“ Ihre Meinung zeigt die Unsicherheit vieler, die befürchten, dass KI zu einem Verlust an Authentizität und Originalität führt.

Junge Generation Sieht Potenzial in KI

Im Gegensatz dazu nutzen viele junge Menschen KI aktiv und bevorzugen sie oft gegenüber traditionellen Suchmaschinen. Jacob Morgan, ein Student, erklärt: „Die Ergebnisse sind besser – KI ist extrem praktisch.“ Er ist überzeugt, dass Künstliche Intelligenz in der Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen wird. Morgan sieht darin eine unvermeidbare Entwicklung, die das Potenzial hat, die Art und Weise, wie wir arbeiten und lernen, grundlegend zu verändern.

Kreativität bleibt Schlüsselkomponente

Timothy Mitchell, ein IT-Student, sieht in der Nutzung von KI eine wichtige Chance. „Alle nutzen sie – auch Dozenten und Arbeitgeber. Wer KI vermeidet, verschenkt Potenzial“, sagt Mitchell. Er betont jedoch, dass die größte Stärke des Menschen in seiner Kreativität liegt – ein Bereich, in dem KI noch immer nicht mithalten kann. Laut Mitchell sollte generative KI dazu dienen, den Menschen zu unterstützen, nicht ihn zu ersetzen. Sie könne eine wertvolle Hilfe sein, aber nicht die menschliche Intuition und Kreativität verdrängen.

Künstliche Intelligenz wird die Bewerbungsprozesse weiterhin verändern und sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringen. Während KI eine wertvolle Unterstützung bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen darstellen kann, bleibt die menschliche Komponente von entscheidender Bedeutung. Unternehmen müssen weiterhin in der Lage sein, den Wert und die Qualifikationen eines Bewerbers richtig zu beurteilen – auch in einer Welt, in der KI eine immer größere Rolle spielt

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