Union-Kolumne: Nicht alle Zahlen spiegeln unbedingt die Realität wider

by Matthew Lewis
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Im Fußball sind Zahlen und Statistiken oft das Maß aller Dinge. Doch wie die jüngste Begegnung des 1. FC Union Berlin gegen den FC Bayern München zeigt, spiegeln diese Zahlen längst nicht immer die wahre Geschichte wider. Während die Bayern mit einer beeindruckenden Ballbesitz- und Passstatistik glänzen, zeigt sich, dass der wahre Wert eines Spiels oft nicht in der bloßen Zahl der Pässe und Ballkontakte zu finden ist.

Unterschiedliche Perspektiven – Die Bedeutung von Zahlen im Fußball

In der vergangenen Partie gegen den FC Bayern, die im Stadion An der Alten Försterei stattfand, wies Union Berlin klare Defizite in der Ballbesitz-Statistik auf. Bayern dominierte mit 81,5 Prozent Ballbesitz gegenüber Union Berlins 19,5 Prozent. Auch bei den gespielten Pässen war das Bild deutlich: 741 zu 180 für Bayern. Doch diese Zahlen erzählen nur einen Teil der Geschichte. Denn der Ballbesitz und die Passgenauigkeit sagen wenig über die tatsächliche Gefahr aus, die von den jeweiligen Teams ausgeht. Ein Team mag den Ball viele Male zirkulieren lassen, ohne jedoch nennenswerten Raumgewinn oder Torchancen zu erzeugen.

Effizienz statt Ballbesitz – Wie Union den FC Bayern in Schach hielt

Der wahre Erfolg für Union Berlin lag nicht im Ballbesitz, sondern in der cleveren und kompakten Verteidigung sowie einer effizienten Nutzung der wenigen Chancen, die sie hatten. Im Fall von Harry Kane, dem Starstürmer von Bayern, zeigte sich dies besonders deutlich. Der Engländer, der in der Bundesliga für seine Torjägerqualitäten berühmt ist, kam in diesem Spiel nur zu 33 Ballkontakten und erzielte keine nennenswerten Torschüsse. Trotz seiner beeindruckenden Torquote in dieser Saison, die 21 Tore umfasst, blieb Kane gegen Union weit unter seinem gewohnten Leistungsniveau.

Union Berlin – Meister der Effizienz

Für Union Berlin ist es nichts Neues, dass sie mit einem geringeren Ballbesitz trotzdem große Erfolge erzielen können. In ihrer bisherigen Bundesliga-Geschichte haben sie immer wieder gezeigt, dass der Erfolg nicht von einer hohen Ballbesitzquote abhängt. Im Spiel gegen Mainz etwa hatten die Köpenicker nur 33 Prozent Ballbesitz und siegten trotzdem mit 2:1. Auch im Auswärtsspiel gegen Hoffenheim war ihr Ballbesitz mit nur 35 Prozent gering, doch der 4:0-Sieg zeigt, dass sie mit einer effektiven Spielweise und einem Team, das eng zusammenarbeitet, die großen Gegner bezwingen können.

Die Bedeutung des Spiels ohne Ball

Es ist eine Erkenntnis, die nicht nur die Statistiken widerspiegeln, sondern die Essenz des Fußballs verdeutlichen: Das Spiel ohne Ball ist genauso wichtig wie das Spiel mit dem Ball. Während Bayern viele Pässe spielten und den Ball besaßen, konnte Union Berlin durch eine starke Defensivarbeit und das Spiel ohne Ball die Offensive der Bayern neutralisieren. Es ist eine Kunst, als vermeintlich unterlegenes Team die eigenen Stärken so geschickt einzusetzen, dass man trotzdem eine Chance hat – und genau das gelang Union in diesem Spiel.

Zahlen sind nicht alles

Am Ende eines Fußballspiels zählen nur zwei Zahlen: Die Tore auf der Anzeigetafel. In diesem Fall stand es nach einem spannenden Spiel 2:1 für den 1. FC Union Berlin. Trotz der dominanten Zahlen von Bayern in Ballbesitz und Passgenauigkeit konnte der 1. FC Union Berlin einen weiteren wichtigen Sieg feiern. Und das zeigt, dass im Fußball die wahre Kunst oft in der Effizienz und nicht in den reinen Zahlen liegt.

Die Kritik an der hohen Bedeutung von Statistiken im modernen Fußball ist nicht neu. Was wirklich zählt, sind die Ergebnisse und die Art und Weise, wie ein Team auf dem Feld agiert. Union Berlin hat einmal mehr bewiesen, dass auch mit weniger Ballbesitz und weniger individuellen Superstars große Erfolge möglich sind. Fußball ist ein Mannschaftssport, und die Zusammenarbeit im Team ist oft der entscheidende Faktor, der über Sieg oder Niederlage entscheidet.

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